Der DIHK will die Kopfnoten zurück, um Bewerber besser beurteilen zu können. Auf vielen Zeugnissen sind die Kopfnoten nicht mehr zu finden.

Aufgrund der Klagen vieler Unternehmen über mangelnde Ausbildungsreife von Schulabgängern fordert der Deutsche Industrie- und Handelskammertag (DIHK) die Wiedereinführung der sogenannten Kopfnoten auf den Schulzeugnissen.

Die Angaben zu Sozialkompetenzen in den Zeugnissen wie Betragen, Fleiß oder Ordnung machen es Betrieben wesentlich leichter, auch Jugendlichen mit schlechten Schulnoten eine Chance auf einen Ausbildungsplatz zu geben.

Angesichts der rückläufigen Schulabgängerzahlen sind heute immer mehr Betriebe bereit, ihre Ansprüche an die Bewerber abzusenken. Drei Viertel der Betriebe haben auch in diesem Jahr bei einer Umfrage angegeben, dass mangelnde Deutsch- und Mathematikkenntnisse oder fehlende Sozialkompetenzen eine Ausbildung verhindern oder erschweren. Mehr als jeder zweite Betrieb (etwa 57 Prozent) unterstützt inzwischen mit Nachhilfeangeboten die Lehrlinge, um schulische Wissenslücken zu beseitigen.

Beim Thema Schulbildung müsse die Zeit der Sonntagsreden vorbei sein, sagte Driftmann. Von der Halbierung der Schulabgängerzahl ohne Schulabschluss sei man immer noch weit entfernt. „Bildungsstandards dürfen nicht nur auf dem Papier stehen, sondern müssen von allen Schülern wirklich erreicht werden“. Auch lernschwächere Schüler müssten besser gefördert werden.

Laut der Umfrage sind Unternehmen heute häufiger als in den Vorjahren durchaus dazu bereit, zur Sicherung des eigenen Fachkräftenachwuchses ihre erfolgreichen Lehrlinge in eine Festanstellung zu übernehmen

Fast 60 Prozent planten die Übernahme ihrer Auszubildenden. Vor zwei Jahren seien dies erst 46 Prozent gewesen.