21.12.2011

Laut der Studie „Zukunftsbilder der digitalen Welt. Nutzerperspektiven im internationalen Vergleich“ vom MÜNCHNER KREIS sprechen sich die Mehrheit der Befragten dafür aus, so schnell wie möglich den Schülern digitale Schulbücher zur Verfügung zu stellen. Allerdings wünschen 15 Prozent der Deutschen, dass es nie verfügbar wäre.

Die internationale Befragung zum Einsatz von digitalen Schulbüchern bringt einige Überraschungen mit sich. In Brasilien ist etwa eine deutlich positivere Grundstimmung gegenüber modernen Unterrichtsformen erkennbar als in den USA und Deutschland. In vielen Ländern glauben die Befragten, dass das digitale Schulbuch kurz vor der Einführung steht. In Deutschland sehen 30 Prozent der Bevölkerung diese Einschätzung sehr skeptisch. Bei der Zahlungsbereitschaft der Eltern sieht es ähnlich aus: 45 Prozent der Befragten in China würden für das digitale Schulbuch zahlen. In Deutschland sind es lediglich 28 Prozent. Gegen den Einsatz eines digitalen Schulbuchs sprechen laut den Befragten hierzulande die entstehende Technikabhängigkeit, die Kosten und die Angst vor Datenmissbrauch.

Deshalb empfiehlt die Studie eine sichere IT-Vernetzung aller öffentlichen Bildungseinrichtungen als technische Basis für den Einsatz moderner Medien im Unterricht. Das neue Bildungsnetz könnte innerhalb eines vorhandenen staatlichen Behördennetzes realisiert werden. Dies hätte den Vorteil, das vorhandene System als Plattform mitnutzen zu können. Spätestens 2019 soll der Studie zufolge ein persönliches elektronisches Endgerät elementarer Bestandteil des Schulunterrichts in Deutschland sein.

Der MÜNCHNER KREIS ist eine gemeinnützige, übernationale Vereinigung und operiert an der Nahtstelle von Politik, Wissenschaft und Medien. Sie befasst sich unter anderem mit Fragen der Technologie und Gesellschaft im Bereich von Informations- und Kommunikationstechniken sowie der Medien.