05.11.2011

Rund 16 Prozent eines Schülerjahrgangs erwerben in Bayern jährlich ihre Studienberechtigung über die Fach- (FOS) und Berufsoberschulen (BOS). Im Frühjahr 2011 machten über 27.000 junge Menschen dort ihr Abitur. Die Schülerzahlen an FOS und BOS stiegen im vergangenen  Schuljahr um 58 Prozent.

Bayerns Kultusminister Ludwig Spaenle ist begeistert von dieser Entwicklung, da so die Durchlässigkeit und die Bildungsgerechtigkeit des bayerischen Schulwesens gestärkt und ein zweiter gleichwertiger Weg zur Hochschule etabliert wird. Sein Ministerium stellt unterstützend ab dem neuen Schuljahr 128 zusätzliche Planstellen zur Verfügung und genehmigte an fünf Standorten die Neugründung von staatlichen Berufsoberschulen. In den vergangenen zehn Jahren wurde das Angebot der FOS und BOS flächendeckend und bedarfsorientiert ausgebaut. Beide Einrichtungen können die Jugendlichen unmittelbar nach ihrem mittleren Schulabschluss oder ihrer Berufsausbildung besuchen und dort in zwei Jahren das Fachabitur oder in drei Jahren das fachgebundene oder allgemeine Abitur erwerben.

Weitere Verbesserungen sind eingeplant: So gibt es zum Schuljahr 2011/2012 an allen staatlichen Fachoberschulen und den meisten Berufsoberschulen Vorkurse zur besseren Vorbereitung. Zu den bestehenden Kooperationen mit Realschulen und Gymnasien kommen zwei weitere in Kelheim und Rosenheim hinzu. Eine der Fachoberschulen erprobt erstmals ein Ganztagskonzept mit „Intensivklasse“ und Ganztagsbetreuung. Ab dem neuen Schuljahr beteiligen sich zudem 17 Berufliche Oberschulen am Schulversuch zur Einführung eines Seminarfachs, um die Schülerinnen und Schüler systematisch auf wissenschaftsorientiertes Arbeiten vorzubereiten. Letztendlich will der Minister die Qualität der Ausbildung weiter verbessern, die Zahl der Studienanfänger erhöhen und die der Studienabbrecher reduzieren sowie die Studiengänge in Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik, auch MINT-Studiengänge genannt, fördern.