Abitur –  das Ziel eines jeden Abiturienten
Eine Investition in Wissen bringt noch immer die besten Zinsen. (Benjamin Franklin)…
und die besten Berufsaussichten, denn wer in Deutschland das Abitur erreicht hat, erhält damit auch die Chance auf ein Universitäts- oder Hochschulstudium.

Doch woher stammt der Ursprung des Abiturs eigentlich?
Die Bezeichnung Abitur stammt – wie soll es anders sein – aus dem Lateinischen und leitet sich von abire = „davongehen“ ab, aus dem dann das neulateinische abiturire = „abgehen werden“, abituriens = „Abiturient“ und abiturium = „Abitur“ oder kurz „Abi“ entstand.

Es bezeichnet den in Deutschland höchsten erreichbaren Schulabschluss. Mit dem Abitur werden dabei auch die Hochschulreife (Matura) und die Befähigung (Abitur-/Reifezeugnis) zu einem Studium an einer Universität oder Fachhochschule erworben. Schüler, die erfolgreich ihr Abitur absolviert haben, bezeichnet man daher auch als Abiturienten.

Der erste deutsche Staat, der ab dem Jahre 1788 die Aufnahme von Studenten an Universitäten an das Abitur koppelte, war Preußen. Denn damals war es bei Universitäten üblich, selbst zu entscheiden, wer aufgenommen werden soll, unabhängig davon, ob sie Abiturienten waren oder nicht.  Diese Vereinheitlichung in der Aufnahme geht vorrangig auf Wilhelm von Humboldt und Johann Wilhelm Süvern zurück. Bis 1834 war es trotzdem noch möglich, die Reifeprüfung durch Eingangsprüfungen an den jeweiligen Universitäten zu umgehen, was häufig von angehenden Studenten aus besseren sozialen Kreisen genutzt wurde.

Mitte des Jahres 1834 musste sich dann jeder Schüler einer Reifeprüfung unterziehen, mit der festgestellt werden sollte, ob der Abiturient auch wirklich den erforderlichen Grad für das Bestehen eines erfolgreichen Studiums erlangt hat.

62 Jahre später, im Jahre 1896, waren auch erstmalig Frauen befugt ein Abitur abzulegen.Stellten Mitte des 19. Jahrhunderts noch weniger als ein Prozent des Altersdurchschnitts Abiturienten dar, so steigt heutzutage die Zahl der Schüler mit Gymnasialabschluss.

In Berlin liegt die Zahl der Abiturienten, die im Sommer 2010 ihr Abiturzeugnis erhielten, bei ca. 12.600 Schülern und einer Abiturquote von 42 Prozent.

Das Abitur lässt sich in drei Abschlüsse teilen:
Zum einen das „Zeugnis der Allgemeinen Hochschulreife“, das eine uneingeschränkte Studienbefähigung nachweist; das „Zeugnis der Fachgebunden Hochschulreife“, eine Art höherer Schulabschluss, der auch als fachgebundenes Abitur bezeichnet wird und zum Studium bestimmter Fächer berechtigt; und zuletzt das „Zeugnis der Fachhochschulreife“ oder auch „Fachabitur“, das ein Studium an einer Fachhochschule nachweist.

Wie sind die Abiturprüfungen zusammengesetzt?
Allgemein wird zwischen schriftlichen und mündlichen Abiturprüfungen unterschieden, die sich in ihrer Anzahl und den Anforderungen an die Abiturienten von Bundesland zu Bundesland unterscheiden.

Die Abiturienten werden je nach Bundesland in vier oder fünf Fächern geprüft. Dabei fließen die Noten aus den Prüfungen zu einem großen Teil mit in das Abiturzeugnis ein. Die ersten beiden Abiturprüfungsfächer stellen die Leistungsfächer dar, die zwei bzw. drei anderen entsprechen den in Jahrgangsstufe 13 gewählten Fächern. Unter den Prüfungsfächern müssen auf jeden Fall Deutsch und/oder Mathe sein. Des Weiteren muss eines der Fächer Biologie, Chemie, Physik oder Informatik sowie eine Fremdsprache in den Prüfungen vorkommen.

In 15 von 16 Bundesländern wurde das Zentralabitur eingeführt – das heißt, dass die Abiturprüfungen nun von den Kultusministerien der jeweiligen Bundesländer verfasst werden.